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/29.09.21

Wie geht das mit dem Apple Wallet genau? [Swiss German - 3min]

Das Mobilgerät ist unser täglicher Begleiter, ein Tag ohne es ist kaum noch vorstellbar. Wir bearbeiten unsere Mails, nutzen Social Media, verwalten unsere Termine. Auch immer mehr Zahlungen werden mit dem Handy getätigt. Laut einer Studie der Universität Luzern sind 40% der Schweizer Bevölkerung über 15 Jahren bei einem mobilen Zahlungsdienst angemeldet. 

Aber, kennen sie solche Situationen? Sie haben einen Gutschein erhalten, ihn irgendwo zu Hause abgelegt oder ihn gar verloren. Oder Sie verbringen drei Minuten an der Kasse, um Ihre Kundenkarte zu suchen. Denn solche Zahlungsfunktionen sind noch nicht alle mobil. Dafür tragen wir weiterhin ein Portemonnaie bei uns. 

Wäre es nicht schön, wenn Sie die Kundenkarte und jegliche Gutscheine auf Ihrem Mobiltelefon hätten? Ihr Einkaufserlebnis würde dann etwa so aussehen: Sie nehmen Ihr Mobiltelefon in die Hand, zeigen Ihren Coupon, legen Ihre Kundenkarte vor und bezahlen via Apple Pay. Alles über ein und dieselbe App. Nur einen Klick entfernt. Und ein weiterer positiver Nebeneffekt von mobilen Coupons und Kundenkarten wäre, dass der Verbrauch von Papier und Plastik reduziert würde. Physische Tickets könnten nur noch auf Wunsch ausgedruckt werden.

Nun gibt es bereits einen Anbieter, der eine solche Lösung liefert: Apple Wallet. Darin können nicht nur Kundenkarten oder Gutscheine digitalisiert werden. Apple Wallet bietet fünf Arten von Karten, die in die digitale Geldbörse geladen werden können: 

  • Bordkarten: Dieser Pass-Typ eignet sich für Pässe, die mit Transitsystemen verwendet werden, wie z. B. Bahnfahrkarten, Bordkarten für Fluggesellschaften und andere Arten von Verkehr. In der Regel entspricht jede Karte einer einzelnen Fahrt mit einem bestimmten Anfangs- und Endpunkt.

  • Gutscheine: Diese Kartenart eignet sich für Gutscheine, Sonderangebote und andere Rabattcoupons.

  • Veranstaltungstickets: Diese Kartenart eignet sich für Eintrittskarten zu Veranstaltungen wie Konzerten, Filmen, Theaterstücken oder Sportveranstaltungen. Normalerweise ist jeder Pass für eine bestimmte Veranstaltung bestimmt, aber Sie können auch einen einzigen Pass für mehrere Veranstaltungen verwenden, wie bei einer Dauerkarte.

  • Kundenkarten: Diese Kartenart eignet sich für Treuekarten, Rabattkarten, Punktekarten und Geschenkkarten. In der Regel kennzeichnet eine Kundenkarte ein Konto, das der Benutzer bei einem Unternehmen hat und mit dem er Zahlungen vornehmen oder Rabatte erhalten kann. Wenn das Konto ein Guthaben aufweist, wird der aktuelle Kontostand auf dem Ausweis angezeigt.

  • Allgemeine Ausweise: Damit sind alle Ausweise gemeint, die nicht in einen der anderen, spezifischeren Stile passen, z. B. Mitgliedskarten für Fitnessstudios, Garderobenmarken oder U-Bahn-Ausweise, die ein Guthaben aufweisen.

Quelle: Wallet-Entwicklerhandbuch: Pass-Design und -Erstellung

Überzeugt von einer Zukunft ohne Plastik- oder Papierkarten? Wir zeigen Ihnen, was Sie als Unternehmer für die Erstellung eines digitalen Passes brauchen. Sie benötigen eine JSON-Datei, wie in Abbildung 1 dargestellt, mit den Informationen für den gewünschten Ausweis. Optional können Sie auch ein Header Image und ein Logo für Ihre Karte angeben. Alle Informationen werden von der Wallet-Anwendung geprüft und angezeigt.

Da die Karte digital ist, können Sie den aktuellen Kontostand der Karte abrufen oder Push-Benachrichtigungen versenden, beispielsweise wenn sich ein Kunde in einer Ihrer Filialen befindet und einen Coupon einlösen soll.

Abbildung 1

Für unseren Kunden JUMBO haben wir zwei Angebote umgesetzt: Coupons und Kundenkarten. In Abbildung 1 und 2 sehen Sie ein Beispiel für die Kundenkarte. Der User kann die Karte aktualisieren, Benachrichtigungen verwalten und das Vorschaubild der Karte auf dem Sperrbildschirm anpassen.

Abbildung 2

Nicht nur Apple bietet ein Wallet an. Für Android gibt es direkt mehrere unterschiedliche Anbieter von Wallets wie Samsung Pay, Huawei Pay und Mi-Pay. Der Implementierungsaspekt ist bei allen Wallet-Anbietern mehr oder weniger der selbe. Apple Pay hat jedoch zwei Vorteile: Erstens, dass über 50% der Schweizerinnen und Schweizer ein iPhone benutzen und zweitens, dass der Apple-Wallet-Standard vollständig in eine Android-App integriert ist. Selbst wenn Sie also kein iPhone besitzen, können Sie die gleiche Funktion auf Ihrem Android-Gerät nutzen.

Abbildung 3. Vorder- und Rückseite einer Treuekarte